Moment mal
von Superintendent i.R. Peter Heß
Klare Ansagen ? Aber gern!
Klare Ansagen mögen uns nicht immer gefallen, dennoch sind sie unaufgebbar. Sie schaffen gute Voraussetzungen zur Orientierung in den vielen Bezügen unseres Lebens. Sie helfen bei der Vermeidung von unnötigen Konflikten und haben nicht selten Leben bewahrenden Charakter. Nicht selten werden sie mit einer rechtswirksamen Qualität versehen. Damit bekommen sie das verbindlich gültige Gewicht. Die Frage, ob der Ball nicht auch etwas niedriger gehalten werden könnte, beantwortet sich immer dann, wenn Folgen zu beklagen sind. Diese Tatsache machen wir uns oft auch freiwillig zunutzen, wenn Familien sich für die Verteilung der Aufgaben im Haus Regeln geben oder Hausgemeinschaften eine Hausordnung verabreden. Da geht es sicher nicht um Lebensgefahr. Aber es geht um ein gelingendes und gutes Miteinander. Wenn das nichts ist! Und nun werden wir daran erinnert, dass Gott auch lange schon klare Ansagen gemacht hat. Ansagen für uns Menschen, menschliche Ansagen. Ob wir diese Erinnerung einfach mal an uns heranlassen?! „Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten, Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.“
Gottes Wort halten: Also die Bibel mit ihren vielen Wegweisungen, aber auch Ermutigungen, für die Gestaltung unseres Alltags ernst nehmen und befolgen. Oft werden uns dafür lebendige Beispiele gegeben, die Erfahrungshintergrund haben. Ebenso Geschichten, in denen vom Scheitern erzählt wird, oder Geschichten, die von Konsequenzen aus Gleichgültigkeit und Selbstherrlichkeit reden, aber auch von Gottes Vergeben! Liebe üben: Wie bescheiden kommt diese Forderung Gottes daher. Liebe als lebenslanges Übungsfeld. Nicht die Erfolge werden gezählt, sondern die Bereitschaft, es immer wieder zu versuchen. Das heißt auch, jeden Versuch wertzuschätzen! Was würde das für die vielen missglückten Versuche heißen, die nur zu schnell in Resignation enden? Hier lädt Gott zur Barmherzigkeit mit uns selbst und miteinander ein. Hier wird Vergebung als Lebensstil angeraten. Demütig sein vor deinem Gott: Ist das so schlimm oder so schwer? Nicht ich bin das Maß aller Dinge oder der Mensch. Wir dürfen uns als Geschenk verstehen.
Ich empfange mein Leben aus der Hand des Schöpfers. Ich lerne das Staunen über das Wunder Mensch. Ich staune über den Garten Erde, den er uns als wunderbaren Lebensraum gegeben hat. Ich verlasse die Straße der Selbstverständlichkeiten und begebe mich auf den Weg der Dankbarkeit. Die kleinen und die großen Überraschungen sind es mir wert, entdeckt zu werden und an seine Adresse den Dank zu senden. Wie hast du das wieder gut gemacht. Wie hast du mich eben bewahrt. Wie großzügig versorgst du mich. Welches Geschenk machst du mir mit jedem Stück Gesundheit und Kraft. Welches Geschenk machst du mir mit den Gaben und Möglichkeiten meines Lebens. Was hindert uns, wenn es gut ist, uns wieder neu darauf einzulassen?
Kommentare
Einen Kommentar schreiben