Moment mal
von Superintendent Hans-Georg Furian
Abschalten!
Liebe Leserinnen und Leser,
der wievielte Tag nach Fukushima ist heute?
Die Frage möchte nicht unsere Zeitrechnung aushebeln. Nach dieser sind wir im Jahr 2011 nach Christus.
Die Bezeichnung, die den Grund dieser Zeitbestimmung weglässt, nämlich nach der Zeitrechnung übergehen wir. Sie lässt im Unklaren, wem sich diese Zeitbestimmung verdankt: dem christlichen Glauben. Für diesen hat die Zeit einen Anfang: Gottes Ja dazu, dass es unser Universum überhaupt gibt, und nicht Nichts. Für diesen Glauben hat die Zeit eine inhaltliche Mitte, von der her sie geprägt ist: die Geburt des Gottessohnes Jesus Christus. Und für diesen Glauben hat die Zeit auch ein Ende: wenn alles in seinen Ursprung zurückkehrt.
Sie merken, liebe Leserinnen und Leser, dass die Zeit kein leeres Glas ist, in das alles in gleich guter Weise passt. Nein, sie ist ein geprägter Raum, in den nicht alles und jedes gehört. Die Zeit ist der Rahmen, in dem sich alles, was antworten kann, fragen lassen muss, wie nahe es mit seinem Grund, mit dem Willen Gottes, verbunden ist. Seinem Willen entspricht der Auftrag an den Menschen, die Erde zu bebauen und zu bewahren (1. Buch Mose Kapitel 2, Vers 15). Erst in den letzten Jahrhunderten ist uns deutlich geworden, dass zwischen beiden Aufträgen eine Spannung besteht: nicht alles lässt sich bauen, wenn wir die Erde bewahren wollen. In unserer Zeit wird diese Spannung immer klarer sichtbar.
Aber wo liegt die Grenze? Was dürfen wir nicht bauen, wenn wir die Erde bewahren wollen?
Bevor wir nach einer Antwort suchen, müssen wir uns zuvor klar machen, warum wir diese Frage nicht nur stellen können, sondern auch beantworten müssen.
Weil es jemanden gibt, der nicht mit uns auf einer Stufe steht: Gott. Anderen Menschen - auch den zukünftigen Menschen - könnten wir uns einfach verweigern, wie das immer dann geschieht, wenn man zu einem Gespräch nicht bereit ist. Aber das verfängt Gott gegenüber nicht. Er fragt uns, wenn unsere persönliche Zeit abgelaufen ist, was wir mit seinem Geschenk, mit unserem Leben, in der uns gewährten Zeit angefangen haben. Darum können wir die Frage, was wir nicht bauen dürfen, wenn wir die Erde bewahren wollen, nicht nur stellen, sondern wir müssen sie auch beantworten.
Diese Frage spiegelt unser Dilemma: wir müssen Dinge beginnen und wir wissen nicht, wie sie sich auswirken. Erst hinterher sind wir schlauer, wie der Volksmund weiß.
Und dennoch gibt es Unterschiede. Es gibt Entscheidungen, die haben mehr oder weniger problematische Folgen. Dass die Nutzung der Atomenergie gefährliche Konsequenzen haben kann, und zwar für alle Menschen, zeigt sich nicht erst jetzt in Fukushima.
Unsere Fähigkeit, Verantwortung übernehmen zu können, ist begrenzt. Sie reicht gewiss nicht mehrere Jahrtausende; und das sind die Zeiträume, die wir mit den Folgen der Nutzung der Atomenergie beschreiten. Diese Folgen übersteigen also bei weitem unsere Fähigkeit, Verantwortung für sie übernehmen zu können. Wäre die Sache ungefährlich für unsere Welt, mag das angehen. So ist es aber bei der Nutzung der Atomenergie nicht. Und darum gehören Atomkraftwerke zu den Dingen, die wir nicht bauen dürfen, wenn wir die Welt bewahren wollen.
Es hilft da nur: Abschalten - und dann Energie sparen. Und keine Sorge: im Dunkeln sitzen wir bestimmt nicht, es gibt Alternativen, wohl nicht ohne Verzicht, aber lohnt sich der nicht? Mir reicht zur Beantwortung dieser Frage diejenige, mit der ich begonnen habe. Die möchte ich mir nicht andauern stellen!
der wievielte Tag nach Fukushima ist heute?
Die Frage möchte nicht unsere Zeitrechnung aushebeln. Nach dieser sind wir im Jahr 2011 nach Christus.
Die Bezeichnung, die den Grund dieser Zeitbestimmung weglässt, nämlich nach der Zeitrechnung übergehen wir. Sie lässt im Unklaren, wem sich diese Zeitbestimmung verdankt: dem christlichen Glauben. Für diesen hat die Zeit einen Anfang: Gottes Ja dazu, dass es unser Universum überhaupt gibt, und nicht Nichts. Für diesen Glauben hat die Zeit eine inhaltliche Mitte, von der her sie geprägt ist: die Geburt des Gottessohnes Jesus Christus. Und für diesen Glauben hat die Zeit auch ein Ende: wenn alles in seinen Ursprung zurückkehrt.
Sie merken, liebe Leserinnen und Leser, dass die Zeit kein leeres Glas ist, in das alles in gleich guter Weise passt. Nein, sie ist ein geprägter Raum, in den nicht alles und jedes gehört. Die Zeit ist der Rahmen, in dem sich alles, was antworten kann, fragen lassen muss, wie nahe es mit seinem Grund, mit dem Willen Gottes, verbunden ist. Seinem Willen entspricht der Auftrag an den Menschen, die Erde zu bebauen und zu bewahren (1. Buch Mose Kapitel 2, Vers 15). Erst in den letzten Jahrhunderten ist uns deutlich geworden, dass zwischen beiden Aufträgen eine Spannung besteht: nicht alles lässt sich bauen, wenn wir die Erde bewahren wollen. In unserer Zeit wird diese Spannung immer klarer sichtbar.
Aber wo liegt die Grenze? Was dürfen wir nicht bauen, wenn wir die Erde bewahren wollen?
Bevor wir nach einer Antwort suchen, müssen wir uns zuvor klar machen, warum wir diese Frage nicht nur stellen können, sondern auch beantworten müssen.
Weil es jemanden gibt, der nicht mit uns auf einer Stufe steht: Gott. Anderen Menschen - auch den zukünftigen Menschen - könnten wir uns einfach verweigern, wie das immer dann geschieht, wenn man zu einem Gespräch nicht bereit ist. Aber das verfängt Gott gegenüber nicht. Er fragt uns, wenn unsere persönliche Zeit abgelaufen ist, was wir mit seinem Geschenk, mit unserem Leben, in der uns gewährten Zeit angefangen haben. Darum können wir die Frage, was wir nicht bauen dürfen, wenn wir die Erde bewahren wollen, nicht nur stellen, sondern wir müssen sie auch beantworten.
Diese Frage spiegelt unser Dilemma: wir müssen Dinge beginnen und wir wissen nicht, wie sie sich auswirken. Erst hinterher sind wir schlauer, wie der Volksmund weiß.
Und dennoch gibt es Unterschiede. Es gibt Entscheidungen, die haben mehr oder weniger problematische Folgen. Dass die Nutzung der Atomenergie gefährliche Konsequenzen haben kann, und zwar für alle Menschen, zeigt sich nicht erst jetzt in Fukushima.
Unsere Fähigkeit, Verantwortung übernehmen zu können, ist begrenzt. Sie reicht gewiss nicht mehrere Jahrtausende; und das sind die Zeiträume, die wir mit den Folgen der Nutzung der Atomenergie beschreiten. Diese Folgen übersteigen also bei weitem unsere Fähigkeit, Verantwortung für sie übernehmen zu können. Wäre die Sache ungefährlich für unsere Welt, mag das angehen. So ist es aber bei der Nutzung der Atomenergie nicht. Und darum gehören Atomkraftwerke zu den Dingen, die wir nicht bauen dürfen, wenn wir die Welt bewahren wollen.
Es hilft da nur: Abschalten - und dann Energie sparen. Und keine Sorge: im Dunkeln sitzen wir bestimmt nicht, es gibt Alternativen, wohl nicht ohne Verzicht, aber lohnt sich der nicht? Mir reicht zur Beantwortung dieser Frage diejenige, mit der ich begonnen habe. Die möchte ich mir nicht andauern stellen!
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