Moment Mal

von Pfarrer Gérôme Kostropetsch

Ich brauche Licht!
Denke ich, während ich das Büro betrete. Die Rollläden vor den Fenstern sind noch zu. Ich mache erst einmal die Lampe an, um das Band zu finden, an denen ich die Rollläden nach oben ziehen kann. Viel gebracht hat das leider nicht. Ich schaue hinaus, es regnet schon wieder. Wenn es nur das wäre. Dazu das grau in grau der Regenwolken, die zur Zeit nur selten bis gar nicht die Sonne durchblitzen lassen. Der Himmel verhangen, meine Stimmung gleich mit.

Ich brauche Licht!
Das fällt mir in diesen dunklen Monaten von Jahr zu Jahr wieder auf und ganz besonders dann, wenn die Tage nicht wirklich hell werden wollen. Das beginnt schon am Morgen. Der Wecker klingelt, ich wache auf und – du kannst es dir denken – es ist dunkel. Ich quäle mich aus dem Bett, denn durch diese Dunkelheit werde ich einfach nicht gut wach.
Ich sehne mich nach den Sommermonaten. Ja, das ist meine Zeit. Da wird es früh hell und ich kann um einiges besser in den Tag starten. Ich brauche die Sonne, die mich mit ihren Strahlen freundlich wach küsst. Da wache ich auf und kann direkt loslegen. Es fällt mir nicht schwer in die Gänge zu kommen und ich muss mich nicht zwingen aufzustehen. Das klappt gut.

Ich brauche Licht!
Das Helle, den Sonnenschein.
Doch auch die Menschen in meinem Leben können ein Licht für mich sein. Menschen, die es gut mit mir meinen, die zu mir stehen, die mir Lichtblicke schenken. Da ist dieser eine Freund, der das Talent hat, sich immer zum genau richtigen Zeitpunkt bei mir zu melden: „Hallo, wie geht es dir? Wir haben schon länger nichts voneinander gehört.“ Wenn ich vorher mies drauf war, bin ich spätestens nach unserem Gespräch glücklich und zufrieden. Oder die Nachricht einer guten Freundin, mit der ich studiert habe. Durch die Entfernung, die zwischen uns liegt, können wir uns nur selten sehen. Doch vor kurzem rief sie mich an und erzählte, dass sie mit ihrer Familie umzieht. Gar nicht weit weg und es wird viel leichter sein, sich spontan zu treffen.

Ich brauche Licht!
Und ich bin mir sicher, wir alle brauchen Licht in unserem Leben. Nicht nur das Sonnen-Licht, sondern auch Menschen-Licht.
Lichtblicke eben, die uns Hoffnung schenken und uns immer wieder zeigen, dass wir nicht allein im Leben stehen.
Was beziehungsweise wer ist dein Licht im Leben?

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Kommentare

Kommentar von W. Nier |

Hm ...
Sonnen-Licht ? Menschen-Licht? ... Und sonst nichts? Ich dachte, wir Christen leben auch von einem ganz anderen Licht ...
Oder war das jetzt das Rätsel der Woche?

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