Moment mal
von Pfarrer Albrecht D. Preisler
Pater noster
Pater noster, qui es in coelis. So beginnt das Vaterunser, das große Gebet der Christenheit in Latein. Vater unser, der du bist im Himmel. Dieses Gebet, so lernen wir von Jesus, können wir bei jeder Gelegenheit beten, gemeinsam und für uns allein. Im Rosenkranzgebet, einer traditionellen Form des Gebetes, das eine alte kirchliche Tradition hat und bis auf den heutigen Tag in der römisch-katholischen und Teilen der evangelischen Kirche gebetet wird, nimmt das Vaterunser eine prominente Stelle ein. Viele Perlen sind auf eine Schnur aufgereiht, immer wenn eine große Perle kommt, wir ein Vaterunser gebetet.
Daher hat auch der Paternoster-Aufzug seinen Namen. Zuerst im Bergbau eingesetzt, dann in Häusern sind die Kabinen des Paternosters wie Perlen auf einer Kette aufgereiht. Wer mitfahren möchte, muss schnell sein, denn der Paternoster steht niemals still. Wer versäumt auszusteigen, dreht eine Ehrenrunde. Wer eine Kabine verpasst, nimmt eben die nächste. Es geht ja immer weiter. So weit, so gut.
Manche haben Angst vor dem Paternoster. Wer sich nicht traut einzusteigen, nimmt eben die Treppe. Wer aber einmal drin ist, muss irgendwann wieder aussteigen. Für einige ist das leichter gesagt als getan. Man hat ja kaum Zeit, sich auf das Aussteigen vorzubereiten. Wer zu lange zögert, hat den richtigen Augenblick verpasst. Langes Nachdenken ist nicht drin. So kann sich Runde an Runde reihen. Es gibt ja auch niemanden, der den Paternoster anhält. Auch andere wollen mit. Der Aufzug muss sich drehen. Was für die einen eine interessante Technik mit hohem Spaßfaktor ist, bedeutet für andere Beklemmung und Angst.
Manch einer fühlt sich vielleicht an sein eigenes Leben erinnert: das ewige Auf und Ab, das ständige Gehetze ohne Pause, an Menschen, an denen wir vorbeifahren, ohne mit ihnen sprechen zu können. Kein Verweilen ist möglich - und wenn, dann ist jeder Ausstieg aus der Fahrt des Lebens mit einem Risiko verbunden. Werde ich gut landen?
Einer hat Sehnsucht nach einer Pause, traut sich aber nicht hinaus. Das Ungewisse ist zu riskant, die Kabine im Lebenspaternoster vertraut, das Weiterkommen ist wichtig. Eine andere verliert ihr Ziel aus den Augen, denn die Fahrt ist ruhig. Keine Gefahren drohen in der Kabine, vielleicht steigt manchmal noch jemand dazu. Sind die, die den Paternoster verlassen, glücklicher? Sie kommen nicht zurück, wer kann das schon wissen.
Doch wenn wir darüber mit anderen diskutieren, sind wir uns ganz sicher: jede und jeder muss aus seinem Leben etwas machen, Ziele erreichen, eigene Wege gehen. Es ist nur so unendlich schwer, den Kreislauf des Alltäglichen zu durchbrechen, anstrengend und gefährlich. Viel leichter ist es, zu bleiben, wo man ist, zu nehmen, was man hat.
Die Heilige Woche führt vom Palmsonntag über Karfreitag zum Osterfest. Von ganz oben, beim festlichen Einzug Jesu in Jerusalem, geht es nach ganz unten, zum Tod am Kreuz. Die Heilige Woche oder Karwoche lädt uns ein einzusteigen. Pater noster. Wir steigen ein mit allem, was uns nach unten zieht, was uns das Leben schwermacht. Doch Jesus führt uns nicht in einen ewigen Kreislauf des Auf und Ab. In dem, was wir an Jesu Seite miterleben, liegt der Weg zur Befreiung. Sein Tod beendet den Kreislauf radikal und absolut. Doch sein Tod ist keine Sackgasse, sondern führt zum Leben. Er durchbricht das Gewohnte, das Ängstliche. Er öffnet den Blick in die Weite. Was vor uns liegt, können wir jetzt sehen: die Menschen in unserer Nähe, die wir brauchen und die uns brauchen, die Grenzen, die uns einengen und die es sich zu überwinden lohnt. Hab keine Angst auszusteigen - Jesus Christus steht an deiner Seite!
Daher hat auch der Paternoster-Aufzug seinen Namen. Zuerst im Bergbau eingesetzt, dann in Häusern sind die Kabinen des Paternosters wie Perlen auf einer Kette aufgereiht. Wer mitfahren möchte, muss schnell sein, denn der Paternoster steht niemals still. Wer versäumt auszusteigen, dreht eine Ehrenrunde. Wer eine Kabine verpasst, nimmt eben die nächste. Es geht ja immer weiter. So weit, so gut.
Manche haben Angst vor dem Paternoster. Wer sich nicht traut einzusteigen, nimmt eben die Treppe. Wer aber einmal drin ist, muss irgendwann wieder aussteigen. Für einige ist das leichter gesagt als getan. Man hat ja kaum Zeit, sich auf das Aussteigen vorzubereiten. Wer zu lange zögert, hat den richtigen Augenblick verpasst. Langes Nachdenken ist nicht drin. So kann sich Runde an Runde reihen. Es gibt ja auch niemanden, der den Paternoster anhält. Auch andere wollen mit. Der Aufzug muss sich drehen. Was für die einen eine interessante Technik mit hohem Spaßfaktor ist, bedeutet für andere Beklemmung und Angst.
Manch einer fühlt sich vielleicht an sein eigenes Leben erinnert: das ewige Auf und Ab, das ständige Gehetze ohne Pause, an Menschen, an denen wir vorbeifahren, ohne mit ihnen sprechen zu können. Kein Verweilen ist möglich - und wenn, dann ist jeder Ausstieg aus der Fahrt des Lebens mit einem Risiko verbunden. Werde ich gut landen?
Einer hat Sehnsucht nach einer Pause, traut sich aber nicht hinaus. Das Ungewisse ist zu riskant, die Kabine im Lebenspaternoster vertraut, das Weiterkommen ist wichtig. Eine andere verliert ihr Ziel aus den Augen, denn die Fahrt ist ruhig. Keine Gefahren drohen in der Kabine, vielleicht steigt manchmal noch jemand dazu. Sind die, die den Paternoster verlassen, glücklicher? Sie kommen nicht zurück, wer kann das schon wissen.
Doch wenn wir darüber mit anderen diskutieren, sind wir uns ganz sicher: jede und jeder muss aus seinem Leben etwas machen, Ziele erreichen, eigene Wege gehen. Es ist nur so unendlich schwer, den Kreislauf des Alltäglichen zu durchbrechen, anstrengend und gefährlich. Viel leichter ist es, zu bleiben, wo man ist, zu nehmen, was man hat.
Die Heilige Woche führt vom Palmsonntag über Karfreitag zum Osterfest. Von ganz oben, beim festlichen Einzug Jesu in Jerusalem, geht es nach ganz unten, zum Tod am Kreuz. Die Heilige Woche oder Karwoche lädt uns ein einzusteigen. Pater noster. Wir steigen ein mit allem, was uns nach unten zieht, was uns das Leben schwermacht. Doch Jesus führt uns nicht in einen ewigen Kreislauf des Auf und Ab. In dem, was wir an Jesu Seite miterleben, liegt der Weg zur Befreiung. Sein Tod beendet den Kreislauf radikal und absolut. Doch sein Tod ist keine Sackgasse, sondern führt zum Leben. Er durchbricht das Gewohnte, das Ängstliche. Er öffnet den Blick in die Weite. Was vor uns liegt, können wir jetzt sehen: die Menschen in unserer Nähe, die wir brauchen und die uns brauchen, die Grenzen, die uns einengen und die es sich zu überwinden lohnt. Hab keine Angst auszusteigen - Jesus Christus steht an deiner Seite!
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