Moment mal
von Pfarrer Rudolf Klehmet
Ostern- das älteste Fest der Christenheit
Ostern- das älteste und höchste Fest der Christenheit.
Von einem evangelischen Balten, der nach dem 1. Weltkrieg nach Sibirien verschleppt wurde, gibt es eine beeindruckende Schilderung, wie er Ostern in einem sibirischen Dorf erlebte, in einer russisch orthodoxen Kirche:
Da wurden am Samstag alle Straßen zur Kirche mit bunten Laternen eingezäunt.
Es dunkelte bereits, als die Dorfbewohner von überallher festlich gekleidet- dem Gotteshaus zustrebten.
Alle Einwohner waren da, jung und alt. Es war so voll ,dass die Menschen sich nicht bewegen konnten. Andächtige Stille herrschte, bis der Priester die feierliche Liturgie der Osternacht anstimmte. Während der heiligen Woche hatten die Glocken geschwiegen.
Aber nun- genau zur Mitternacht- ruft der Priester mit lauter Stimme: Christus ist auferstanden. Und jubelnd- wie Posaunen und Trompeten, rufen alle: Er ist wahrhaftig auferstanden.
Schon haben die Vordersten ihre Kerzen am heiligen Osterfeuer entzündet, die hinter ihnen Stehenden die ihrigen an den Flammen, und in wenigen Minuten brennen 1000 Lichter zugleich.
Alle Glocken ertönen, und der Priester ruft: Auferstehung! Lasst uns einander umarmen, lasst
uns Bruder sagen zu denen, die uns hassen, lasst uns alles vergeben um der Auferstehung willen und rufen: Christus ist auferstanden und hat den Tod durch den Tod zertreten und den in den Gräbern Ruhenden das Leben gebracht.
Und dann umarmen und küssen sich die Menschen feierlich, ob Männer und Frauen, Arme und Reiche, Erwachsene und Kinder. Sie alle bilden in der Osternacht eine große Familie, in der es keine Unterschiede gibt. Denn Christus ist auferstanden, daher müssen aller Hass, alle Feindschaft, alle Rachgier ersterben, und die Liebe muss auferstehen und siegen.
Ja, so ist sie – noch heute – die orthodoxe Osterliturgie. Da lebt noch etwas von der Begeisterung, da ist Auferstehung noch sinnenhaft erfahrbar. Ist damit nicht auch alles gesagt?
Und doch: Auferstehung ist nicht einfach zu verstehen. Sie widerspricht unserer Erfahrungswelt. Mit unserem menschlichen Verstand ist es kaum nachvollziehbar, was da vor den Toren Jerusalems zu Ostern geschah. Das haben die Menschen zur Zeit Jesu wohl sehr ähnlich empfunden.
„ Nun aber ist Christus auferstanden“, schreibt Paulus an die Gemeinde zu Korinth. Dieser Satz klingt abschließend so, als beende er eine lange Diskussion. Denn einige Verse vorher sagt Paulus: „ Etliche unter euch sagen, es gibt keine Auferstehung von den Toten.“ Ich aber sage euch: „ Nun ist Christus auferstanden.“
Noch immer ist der Tod der Feind des Lebens. Was steht nicht alles in seinen Diensten : Krankheit und Schmerz, Einsamkeit und Trauer, Hunger und Hass, Krieg und Vernichtung. Das alles ist ja nicht abgeschafft. Der Tod bleibt, und die Not bleibt, und Krankheit und Sterben wird es auch weiterhin geben.
Aber das soll nicht das Letzte sein. Denn Christus ist nicht im Tode geblieben. Er war doch von allen für tot erklärt, für immer, selbst von seinen Freunden, den Jüngern.
Und doch: Dieser in den Augen der Welt so schmählich Gekreuzigte- er lebt noch heute unter den Menschen- und nimmt unser Leben in seine Auferstehung mit hinein.
Hier sind unserem Verstand wohl Grenzen gesetzt. Jesus Christus ist wirklich gestorben und begraben und – er lebt als neue Schöpfung, als neues Leben.
Und so verheißt er uns: Ich bin die Auferstehung und das Leben, wer an mich glaubt, der wird leben.
Von einem evangelischen Balten, der nach dem 1. Weltkrieg nach Sibirien verschleppt wurde, gibt es eine beeindruckende Schilderung, wie er Ostern in einem sibirischen Dorf erlebte, in einer russisch orthodoxen Kirche:
Da wurden am Samstag alle Straßen zur Kirche mit bunten Laternen eingezäunt.
Es dunkelte bereits, als die Dorfbewohner von überallher festlich gekleidet- dem Gotteshaus zustrebten.
Alle Einwohner waren da, jung und alt. Es war so voll ,dass die Menschen sich nicht bewegen konnten. Andächtige Stille herrschte, bis der Priester die feierliche Liturgie der Osternacht anstimmte. Während der heiligen Woche hatten die Glocken geschwiegen.
Aber nun- genau zur Mitternacht- ruft der Priester mit lauter Stimme: Christus ist auferstanden. Und jubelnd- wie Posaunen und Trompeten, rufen alle: Er ist wahrhaftig auferstanden.
Schon haben die Vordersten ihre Kerzen am heiligen Osterfeuer entzündet, die hinter ihnen Stehenden die ihrigen an den Flammen, und in wenigen Minuten brennen 1000 Lichter zugleich.
Alle Glocken ertönen, und der Priester ruft: Auferstehung! Lasst uns einander umarmen, lasst
uns Bruder sagen zu denen, die uns hassen, lasst uns alles vergeben um der Auferstehung willen und rufen: Christus ist auferstanden und hat den Tod durch den Tod zertreten und den in den Gräbern Ruhenden das Leben gebracht.
Und dann umarmen und küssen sich die Menschen feierlich, ob Männer und Frauen, Arme und Reiche, Erwachsene und Kinder. Sie alle bilden in der Osternacht eine große Familie, in der es keine Unterschiede gibt. Denn Christus ist auferstanden, daher müssen aller Hass, alle Feindschaft, alle Rachgier ersterben, und die Liebe muss auferstehen und siegen.
Ja, so ist sie – noch heute – die orthodoxe Osterliturgie. Da lebt noch etwas von der Begeisterung, da ist Auferstehung noch sinnenhaft erfahrbar. Ist damit nicht auch alles gesagt?
Und doch: Auferstehung ist nicht einfach zu verstehen. Sie widerspricht unserer Erfahrungswelt. Mit unserem menschlichen Verstand ist es kaum nachvollziehbar, was da vor den Toren Jerusalems zu Ostern geschah. Das haben die Menschen zur Zeit Jesu wohl sehr ähnlich empfunden.
„ Nun aber ist Christus auferstanden“, schreibt Paulus an die Gemeinde zu Korinth. Dieser Satz klingt abschließend so, als beende er eine lange Diskussion. Denn einige Verse vorher sagt Paulus: „ Etliche unter euch sagen, es gibt keine Auferstehung von den Toten.“ Ich aber sage euch: „ Nun ist Christus auferstanden.“
Noch immer ist der Tod der Feind des Lebens. Was steht nicht alles in seinen Diensten : Krankheit und Schmerz, Einsamkeit und Trauer, Hunger und Hass, Krieg und Vernichtung. Das alles ist ja nicht abgeschafft. Der Tod bleibt, und die Not bleibt, und Krankheit und Sterben wird es auch weiterhin geben.
Aber das soll nicht das Letzte sein. Denn Christus ist nicht im Tode geblieben. Er war doch von allen für tot erklärt, für immer, selbst von seinen Freunden, den Jüngern.
Und doch: Dieser in den Augen der Welt so schmählich Gekreuzigte- er lebt noch heute unter den Menschen- und nimmt unser Leben in seine Auferstehung mit hinein.
Hier sind unserem Verstand wohl Grenzen gesetzt. Jesus Christus ist wirklich gestorben und begraben und – er lebt als neue Schöpfung, als neues Leben.
Und so verheißt er uns: Ich bin die Auferstehung und das Leben, wer an mich glaubt, der wird leben.
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