Wort zur Woche
von Pfarrer Norbert Merten
Achtet ernstlich darauf um eures Lebens willen…
In dieser Zeit zum Ende des Kirchenjahres denken wir verstärkt auch daran, dass das Leben auf dieser Welt begrenzt ist. Schmerzlich vermissen wir die, die uns doch am Herzen liegen, und nun vor uns aus dieser Zeit gerufen wurden… Um unseres Lebens willen – achtet darauf, wie ihr leben!
Das hat ein Mann mit Namen Josua gesagt. Seine Geschichte steht im Alten Testament der Bibel. Er trug Verantwortung für viele Menschen. Sie waren schon seit Jahre miteinander unterwegs. Die meisten von denen, die einst losgezogen waren, sind gestorben. Auf dem Weg gab es vielfältige Hindernisse, Anfeindungen und auch Niederlagen... Doch, auf wunderbare Weise bekommen sie immer wieder den Blick auf in eine hoffnungsvolle gute Zukunft. Josua hatte den Auftrag, die ihm anvertrauten Menschen in das Land zu führen, dass sie dann als ihre neue Heimat in Besitz nehmen und ihr Leben dort gestalten sollten…
Viele von uns kennen Ähnliches aus dem eigenen Erleben. Sie haben ein Ziel vor Augen, doch es braucht seine Zeit, um dort hin zu gelangen. Vielleicht ist es ein Berufswunsch; oder ein neuen Wohnort; oder eine neue Partnerschaft; und wenn dieses Ziel erreicht werden kann, dann gilt es, den Ort dort mit Leben zu füllen… Und überall lauern Gefahren. Wie schnell kann man das Ziel aus den Augen verlieren, oder auf unheilvollen Wegen geraten... Falsche Freunde können einem das Leben zur Hölle machen. Neid in der Nachbarschaft kann das Miteinander unerträglich werden lassen. Enttäuschungen in der Liebe können das ganze Lebenshaus wackeln lassen… Mit Verlust und schmerzlichen Erfahrungen müssen wir allesamt umgehen lernen.
Wo wir auch gerade unterwegs sind; auf welcher Wegstrecke wir gerade versuchen das Leben zu gestalten – immer gilt dieses Wort, das Josua mahnend einst ausgesprochen hat. Es geht um euer Leben. Achtet darauf! Wie schnell könnt ihr es verlieren… Im Zusammenhang sagt Josua da: „Achtet ernstlich darauf um eures Lebens willen, dass ihr den HERRN, euren Gott, liebhabt.“ (Josua 23,11) Das will ernst genommen werden, denn nur dann kann unser Leben einen guten weiteren Weg nehmen.
Wir sollen es ernst nehmen, dass Gott ein Herz für jeden von uns hat. Dann öffnen wir uns auch für das liebevolle Handeln Gottes in unserem Leben. Auch, wenn es uns nicht immer behagt, was Gott in unser Leben hineinkommen lässt, es will uns immer zum Besten dienen. Wer in diesem Sinne Gott sein Vertrauen schenkt, wird Stück für Stück entdecken, wo Gott in seinem Leben in liebevoller Weise am Wirken ist.
Doch, wir wissen auch: Eine einseitige Liebe kann nicht zur Erfüllung finden. Liebe freut sich, wenn sie erwidert wird. Liebe vervielfältigt sich geradezu, wenn man sie miteinander teilt. Das macht das Leben reich. Deshalb tun wir uns selbst nur Gutes, wenn wir den lieben, der uns das Leben geschenkt hat und uns anbietet, uns auf unserem Weg zu begleiten.
Und ein schöner Nebeneffekt ist: Wer in seinem Leben spürt, dass er von Gott geliebt wird, der wird auch fähig, diese Liebe weiter zu geben. Wenn jemand liebt, dann wirkt sich dieses in allen Bereichen seines Lebens aus – auch im Beruf und am Wohnort und zu den Menschen, die uns am Herzen liegen…
Ich wünsche uns allen, dass wir Gottes liebevolles Wirken spüren.
Ihr Pfarrer aus Rühstädt, Norbert Merten
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