Wort zur Woche

Seit Aschermittwoch ist Passionszeit: Vorbei ist der Karneval, jetzt ist Fastenzeit, in der Christen sich auf den Leidensweg Jesu besinnen. In diesem Jahr war es wegen des Krieges in der Ukraine schon vor Aschermittwoch vorbei mit dem Karneval. Die Erinnerung an den Leidensweg Jesu in den sieben Wochen bis Ostern ist immer auch ein Hinweis auf alle, die unter Gewalt leiden.

Jetzt ist das so furchtbar nahe. Als ich im Seniorenheim Gottesdienst feierte, erlebe ich, wie die Ereignisse Erinnerungen wecken an erlebtes Leid im Krieg und zutiefst erschüttern. So etwas hatte doch endgültig der Vergangenheit angehören sollen! An vielen Orten beten Menschen für den Frieden. Viele Kirchen werden ab morgen bis Ostern jeden Sonntag für eine Andacht und Gebet für den Frieden geöffnet. „7 Wochen (h)offen“ lautet die Aktion (genaue Orte und Zeiten unter www.kirchenkreis-prignitz.de).

Die Passionszeit führt es eigentlich jedes Jahr vor Augen: Der Weg des Guten ist teuer. Jesus zahlte einen hohen Preis. Alles soll billig sein: Billige Energie, billige Lebensmittel. Hinter „billig“ steht aber oft Ausbeutung, Umweltschädigung, Ungerechtigkeit oder auch – wie wir gerade erleben – politische Abhängigkeit.

Dann kann aus billig auch plötzlich ganz teuer werden. Hohe Energiepreise und Energieknappheit werden der Preis dafür, solidarisch an der Seite der Angegriffenen zu stehen. Auch faire Handelsbedingungen und nachhaltige Produktion kosten. Wenn man danebenhält, wie viel Lebensmittel gleichzeitig verschwendet und weggeworfen werden, sieht man, dass es nicht an Ressourcen, sondern gerechter Verteilung und maßvollem Umgang fehlt. Diesen Gedanken geht das diesjährige „Klimafasten“ nach unter dem Motto „So viel du brauchst“ (www.klimafasten.de).

Der Krieg in der Ukraine trifft auch uns. Solidarität und Gutes tun hat seinen Preis. Jesus selbst zahlte am Kreuz einen hohen Preis, der am Ende Hoffnung für alle gebracht hat. Denn am Ende der Passionszeit steht Ostern: Das Fest der Liebe, die den Hass besiegt.