Wort zur Woche
von Pfarrerin Friederike Trapp
Wir waren im Zoo. Endlich ist unser Neffe alt genug und wir konnten guten Gewissens in den Zoo gehen – dem Kind all die großartigen Tiere zeigen, die man kennen muss.
Und was haben wir nicht alles gesehen: Löwe, Giraffe, Zebra, Elefant, Nilpferd, Tiger, Nashorn, Affen... Alle in wunderschönen Gehegen, soweit möglich artgerecht gehalten. Das Wetter war super und wir kamen auch noch passend zur Fütterung. Ich war im siebten Himmel bei so viel Vielfalt und schöpferischer Kreativität. Das Kind war auch zufrieden. Auf die Frage, was ihm denn am besten gefallen hat, sagte es: Da war eine Wasserfontaine. Und Enten.
Wasserfontaine und Enten. Gut, das hätte es auch im Kurpark in Bad Wilsnack gegeben. Dafür hätten wir nicht in den Zoo gemusst. Hat es sich dennoch gelohnt? Klar. Für mich auf jeden Fall. Ich war ja ganz verzaubert von all dem Fremden und Neuen.
Und das Kind? Das war auch glücklich. Ich glaube, es war gerade darum glücklich, weil es in all dem Neuen und Fremden etwas wiedererkannt hat. Weil es Vertrautes gefunden hat und sich daran erfreuen konnte. Für mich war der Reiz das Unbekannte, für den kleinen Menschen, für den noch so viel unbekannt ist, waren die Enten das Entspannendste.
Ich habe an dem Tag viel gelernt. Über Ameisenbären und über Menschen. Manchmal braucht es was Neues, manchmal was bekanntest. Das Kind hat an dem Tag auch viel gelernt und gesehen. Und so, wie es dieses Mal Enten und Wasserfontainen wiedererkannt hat, werden es vielleicht das nächste Mal schon die Lamas oder die Pinguine sein. Jeden Tag ein bisschen mehr.
Und da kommt mir noch ein Gedanke: die Vielfalt ist ja nicht nur in den 1000 verschiedenen Arten zu finden. Schon im Kleinen steckt so viel Abwechslung. In unserem Garten ist ein reges Vogelleben. Vielleicht sollte ich mal etwas Zeit darauf verwenden, die alle auseinander zu halten. Da ist noch einiges zu lernen und zu unterscheiden. Meise und Amsel geht schon, zumindest vom äußeren.
Mal sehen, was ich hier alles neu-entdecke.
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