Wort zur Woche
von Pfr. Volkhart Spitzner
Gesegneter Sprung ins Jahr 2016
Ein neues Jahr liegt vor uns. Der neue Kalender des Jahres 2016 liegt schon einige Zeit auf meinem Schreibtisch. Feste Terminesind durch das Kirchenjahr vorgegeben, andere Termine, die zur guten Tradition geworden sind, habe ich schon eingetragen. Einige Taufanmeldungen und Trauungen, die im kommenden Sommer gewünscht werden, stehen fest. Andere Termine sind noch vage.
Viele Ereignisse des Jahres sind am Horizont zu sehen oder stehen noch verborgen in unseren Kalendern. „So Gott will und wir leben“, sagen manche und drücken damit aus, dass wir Menschen vieles planen können, aber letztlich nichts in der Hand haben, ob es tatsächlich so eintreffen wird. Deshalb können wir auch nicht genau wissen, was das neue Jahr uns bringen wird.
Vieles wird unvorhergesehen kommen: jemand kann krank werden, ein Unfall wirft eine Familie völlig aus der Bahn, ein anderer verliert von heute auf morgen einen lieben Menschen. Menschen werden sich finden und andere treffen. Wie gehen wir damit um? „Da mache ich mich nicht verrückt, ich lasse alles erst einmal auf mich zukommen“, andere haben ungute Gefühle und spüren große Unsicherheit. Sie rechnen mit dem Schlimmsten und wagen kaum zu hoffen.
Das Jahr 2016 liegt neu und unberührt vor uns. Jesus Christus wirbt um Vertrauen: „Euer Herz erschrecke nicht. Glaubt an Gott und glaubt an mich!“ Nun können wir die Gefahren nicht leugnen. Weder die globalen, noch die gesellschaftlichen, noch die persönlichen. Wir können unsere Ängste und Unsicherheiten nicht einfach abstellen. Aber wir können und sollen uns auf Gottes Versprechen besinnen. In welcher Situation wir uns auch immer befinden spricht Gott uns zu: Ich lasse dich nicht fallen und verlasse dich nicht! Diese Zusage lohnt sich, hinter den Spiegel zu stecken. Gut sichtbar, jeden Tag vor Augen. Denn unter dieser Zusage verwandeln sich die täglichen Aufgaben und Ängste. Wir können spüren, wie ein Netz unter uns aufgespannt ist.
Es gibt auch schönes Fallen! Du lässt dich erleichtert am Feierabend in den Sessel fallen, oder in die Arme eines geliebten Menschen. Jeder und jede sehnt sich danach, sich ab und zu fallen lassen zu können. Das Merkwürdige ist, wir können uns nur fallen lassen, wenn wir gewiss sind, dass wir nicht fallengelassen werden. Wir brauchen das Vertrauen, dass uns eine oder einer hält.
Ich sehe ein kleines Kind am Rande des Schwimmbeckens. Unter ihm im Wasser breitet der Vater die Arme aus: „Komm spring – ich fange dich auf!“ Die Kleine zögert. Dann fasst sie sich ein Herz und springt. Sie landet im Wasser, direkt in den Armen des Vaters. Sie lacht. Noch einmal – weil es so schön ist, aufgefangen zu werden. Jesus Christus spricht: „Glaubt an Gott und glaubt an mich!“ Eine hat es uns vorgemacht, wie man mit diesem Versprechen lebt. Sie ist gesprungen. Immer in die Arme des Vaters. Ich wünsche uns allen ein gesegneten „Sprung“ in das Jahr 2016 im Vertrauen auf Gott und unter seinem Segen.
Ihr Pfarrer Volkhart Spitzner, Putlitz
Kommentare
Einen Kommentar schreiben