Wort zur Woche
von Pfr.i.R. Johannes Kölbel
„Im Trend liegen“
Was ist angesagt? Kann ich mich so sehen lassen? Das sind Fragen, die uns ab und an beschäftigen. Wir wollen schön und interessant sein.
Vergangene Woche fand in Berlin zum wiederholten Male die große Modenschau "fashion week" statt. An besonders originellen Orten, auch in Kirchen, fanden die Modenschauen statt. Ausgefallene Speisen, Musik, Düfte und Räume lockten die Leute an.
Mode ist eben das "Sehen und gesehen werden." Ich will als Mensch, als Mann und auch als Pfarrer auch "angesehen" sein.
Wir Menschen leben von dem was wir sehen, riechen, hören, schmecken und berühren können. Alles das ist entscheidend für unser Leben und für unsere Orientierung. Die Modemacher geben Ideen dazu. Das ist anregend. Das ist aber auch traurig, wenn ich mir die Markenartikel nicht leisten kann.
Ich finde: Wir sollten uns den Spaß an der Mode nicht nehmen lassen.
Wir können Ideen aufnehmen, uns chic anziehen, soweit es finanziell geht. Wir können schöne Musik hören. Und wir können lecker essen, was Andere gekocht haben.
Wir können aber auch selbst Mode machen. Wir können selbst kreativ, schöpferisch sein. Gott, den ich als den ersten Modeschöpfer mit Adam und Eva bekenne, der alles was lebt und ist mit viel Liebe und Spürsinn geschaffen hat, der hat uns auch Phantasie und Kraft zum Selbermachen gegeben. Er hat uns eine innere Schönheit gegeben.
Ich bin begeistert, was junge oder ältere Menschen wieder aus abgetragenen Sachen selbst nähen, wie verantwortlich Menschen nach fair gehandelten und umweltschonenden Textilien Ausschau halten oder wie aus schon entsorgten Materialien modische Produkte entstehen.
Wenn wir nachhaltig, fair, solidarisch und so eben auch auf besondere Weise modisch leben, liegen wir im Trend und auch Gott wird seine Freude haben.
Er hat uns schön, aber auch endlich geschaffen. Mode ist nicht nur etwas für die Menschen ohne Falten. Wir werden älter und wir dürfen das auch zeigen. Gott stellt uns in Aussicht, daß wir so nackt wie wir auf die Welt gekommen sind und wie wir von ihr gehen, von ihm mit einem neuen Leib ausgestattet werden, bei ihm angesehen sind und daß er uns in seinem ewigen Haus mit seiner Herzenswärme umkleiden wird.
Allen einen schönen Sommer mit Gottes Schutz, mit einer strahlenden inneren Schönheit und mit Lust zum An-und Ausziehen!
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