Die Kirche in Sieversdorf
Nach der Zerstörung der alten Kirche 1638 wurde sie zunächst in Holzfachwerk wieder aufgebaut. 1747/48 erfolgte ein massiver Neubau als barocker rechteckiger Putzbau. Der quadratische Westturm, der zuerst aus Holzverbund bestand, wurde 1820 vollständig massiv erneuert und mit verschieferter Zwiebelhaube versehen. In ihm befinden sich drei Glocken, zwei eiserne von 1691 und 1861 und eine bronzene von 1737. Eine der eisernen dient als Uhrenglocke.
Eindrucksvoller, einheitlich ausgestatteter Innenraum; ringsum laufende doppelgeschossige Emporen, 1774 mit eichenholzfarbenem Anstrich versehen. In die untere Empore sind die bauchig geschwungene Kanzel im Osten und die trapezförmig vorgezogene Orgelempore im Westen einbezogen. Die Orgel wurde 1913 in der Werkstatt der Gebrüder Dinse, Berlin gebaut, das Gehäuse von Gottlieb Scholtze, Neuruppin, 1752. Rokoko-Orgelprospekt, datiert 1752.
Zwei hölzerne Epitaphien für Johann Eberhard Stifft und Ehefrau Catharina Elisabeth (+1747 bzw. 1765).
Kirchengeschichte
Bei Einführung der Reformation 1541 war Sieversdorf Tochterkirche von Dreetz. 1558 wurde es Mutterkirche und erhielt seinen ersten eigenen Pfarrer. Die Pfarrerliste umfasst seitdem bis zur Gegenwart 20 Namen.
Kirche und Pfarrhaus befinden sich im früheren Klein-Sieversdorf. Seit 1817 sind Friedrichsdorf (Großderschau) und Hohenofen Tochterkirchen. Der Pfarrsprengel Sieversdorf gehörte bis 1968 zum Kirchenkreis Wusterhausen, von 1968 bis 2000 zum Kirchenkreis Rathenow. Von 2000 bis 2016 gehörte der Pfarrsprengel zum Kirchenkreis Kyritz-Wusterhausen, seit 2016 zum Kirchenkreis Prignitz.
Text und Foto 2: K.-E. Selke